Windows: CPU für niedrige Leerlauf-Auslastung optimieren und Akkulaufzeit verlängern

Im Auslieferungszustand kommt Windows mit einer Reihe von vorinstallierter Software, Einstellungen und Services. Auf meinen Rechnern passe ich Windows an mit dem Ziel möglichst wenig RAM und CPU-Zyklen zu verschwenden. Mein optimiertes Windows hält meine CPU im Leerlauf nur 0,5 % der Zeit im voll aktiven Zustand. Dadurch begnügt sie sich mit lediglich 1,6 W an Leistung: Der Laptop bleibt kühl und die Lüfter still.

Einige der Stellen an denen ich Windows anpasse, zeige ich in diesem Artikel.

Eine Übersicht über aktuelle CPU Daten bietet Throttlestop. Meine CPU verbringt im Leerlauf nur ca. 0,5 % der Zeit vollaktiven C0 Zustand.

Einige der Stellen an denen ich Windows ändere:

  1. Autostart
  2. Energiesparplan
  3. Msconfig
  4. Service
  5. O&O Shutup10
  6. Transpararenzeffekte & Leistungseinstellungen

Um sicher zu stellen, dass es sich bei meine Veränderungen an Windows auch um Verbesserungen handelt, behalte ich folgende Kenngrößen im Auge:

  1. Leistungsaufnahme der CPU im Leerlauf
  2. CPU Auslastung, insbesondere des C0-Zustands
  3. RAM Auslastung

Die Leistungsaufnahme sowie die C0 States messe ich bei Intel CPUs mit Throttlestop und bei AMD CPUs mit HWinfo64.

Die allgemeine CPU und RAM Auslastung messe ich mit dem Windows Task Manager. Aufrufbar mit der Tastenkombination: [Strg]+[Usch]+[Esc].

Autostart

In Autostart werden Programme aufgenommen die nach jedem Start von Windows selbstständig laufen. Alle Programme die ihr nicht nach jedem Start benötigt, sollten mit Klick auf Deaktvieren am Starten gehindert werden.

Autostart-Reiter im Task-Manager

Energiesparplan

Energiesparpläne fassen Performanz bezogene Einstellungen für Hardwarekomponenten des Systems zusammen. Hier können einzelnen Komponenten wie der CPU, der SSD, dem WLAN Adapter oder den USB-Schnittstellen vorgaben gemacht werden, wie sehr sie Performanz ggü einer geringen Leistungsaufnahme bevorzugen. In einem Energiesparplan können je eine Einstellung für den Akku und Netzbetrieb unabhängig voneinander hinterlegt werden.

Ich lasse mir hier schon eine Reihe von Einstellungen anzeigen. Das AHCI Link Power Management - HIPM/DIPM fehlt jedoch noch.

Nicht immer zeigt Windows alle verfügbaren Einstellmöglichkeiten im Energiesparplan an. Das lässt sich mit Hilfe des Registrierungseditors ändern.
Bevor ich irgendetwas verändere erstelle ich mir zunächst ein Backup, in dem ich die Einstellunge exportiere.
Dazu navigiere ich zu folgender Stelle:
Computer\HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Power\PowerSettings
Über einen Rechtsklick rufe ich das Kontextmenü auf und wähle Exportieren. Es öffnet sich der Dialog des Datei-Explorers.

Die Exportieren Funktion kann auch dazu genutzt werden, Einstellungen von einem System auf ein anderes zu übertragen.

Die in der Registry-Datei gespeicherten Einstellungen können über "Zusammenführen" zurück in die Registry von Windows geschrieben werden.

Die Unterordner von Power Settings enthalten die Einstellungen und Komponenten für Energiesparpläne. Nach Auswahl des Unterordner wird in der Rechten hälfte der Klartext der Einstellung angezeigt. Durch ändern des DWORD Attributes auf den Wert 2 wird die Einstellung auch in der Energiesparplan-GUI sichtbar. Von dort aus lassen sich dann bequem die Einstellungen vornehmen. Sollte bei euch nicht existieren so erstellt mit Hilfe des Rechtsklick ein neues DWORD und benennt es in Attributes um und vergebt den Wert 2.

Der Wert von Attributes lässt sich bearbeiten.
Nachdem Attributes auf den Wert 2 geändert wurde ist die Einstellung nun auch in der GUI sichtbar.

Bevor ich Einstellungen ändere, recherchiere ich zunächst wie sich die Änderungen auswirken. In diesem Fall wäre ein Startpunkt was das AHCI Link Power Management ist.
Um einen messbaren Effekt zu erzielen müssen nicht alle Einstellungen angefasst werden. Im Idealfall hat der Hersteller eures Laptops bereits die optimalen Einstellungen vorgenommen. In jedem Fall prüfe ich ob u.a. folgende Einstellungen richtig konfiguriert sind:

  • Harddrive
    • AHCI Link Power Management HIPM
  • UsbPowerSettings
  • PCI Express Power Management Settings
  • Processor Power Managemnt
    • Core Parking
    • Processor duty cycling
    • System Cooling Policy
    • Minimum Processor State

msconfig

Msconfig bietet Zugriff auf die Service. Die Microsoft-Dienste sind essentieller Bestandteil von Windows. Sie wollen wir hier zuächst verändern, und blenden sie daher durch Setzen des Hakens unten Links, aus.
Bei den übrig gebliebene Servies handelt es sich um Drittanbieter Dienste. Windows funktioniert auch ohne diese. Uns interessieren vor allem die Dienste die gerade ausgeführt werden, also aktiv Ressourcen verbrauchen. Manche von ihnen bieten jedoch nützliche Funktionen. So ermöglicht z.B. der Lenovo Notebook ITS Service den wechsel zwischen mehreren CPU-Leistungsprofilen. Der Lenovo Vantage Service zugriff auf die Systemmanagement Software von Lenovo über die eine Ladegrenze, Schnellladen, das Verhalten der USB-Ports im ausgeschalteten Zustand und mehr eingestellt werden kann. Solltet ihr nicht wissen welche Aufgabe ein Service erfüllt, googlet danach.
Die Dienste können jederzeit wieder eingeschaltet werden. Nach Vornahme von Änderungen bittet euch der Rechner in der Regel ihn neu zu starten.

Systemkonfiguration - nach Ausblenden der Microsoft Dienste werden mir nur noch Nicht-Microsoft Diesnte angezeigt. In meinem Fall u.a. vom Hersteller meines Laptops (Lenovo), dem Hersteller der CPU (AMD) und von meinem Browser (Mozilla Firefox).

In diesem Fall werden einige Dienste jedoch trotz entferntem Haken ausgeführt, z.B. AMD Crash Defender Service und AMD External Events Utility.

Services

Eine andere Möglichkeit Services zu deaktiviern bietet das Windwos eigenen Programm Services. Diese listet alle installierten Services auf. Hier lassen sich auch Informationen über die Aufgabe, den Status oder den Starttyp finden.

Eine Übersicht über alle installierten Services.

Der Starttyp jedes einzelnen Services kann angepasst werden:

  • Um einen Start zu jedem Zeitpunkt zu verhindern, ist der Starttyp deaktiviert zu wählen.
  • Soll der Service starten können, aber erst nach dem er tatsächlich benötigt wird, ist der Starttyp Manuell zu wählen.
  • Soll der Service automatisch starten, aber erst mit einem Abstand von ca. 2 Minuten nach den automatischen Services, so ist verzögerter Start zu wählen.
Windows bietet für jeden Service mehrere Starttypen an.

O&O Shutup10

O&O Shutup10 ist eine kostenlose Software die wenigen klicks Windows-weit Einstellungen für mehr privatsphäre konfiguriert. Funktionen wie das Senden von Diagnosedaten, die Analyse der Handschrift, das Anzeigen von Vorschlägen bedeuten zusätzliche Prozesse im Hintergrund die von der CPU ausgeführt werden müssen. Einstellungen für mehr Privatsphäre können somit zur Einsparung von CPU-Zyklen führen.

Download: O&O ShutUp10

Eye-Candy

Windows bietet mittlerweile diverse optische Effekte wie Schatten, Animationen, Transparenzen und weitere. Diese sind durchaus hübsch anzusehen. Gegenüber ihren schlichten Alternativen erzeugen sie jedoch eine zusätzliche Rechenlast. Sie lassen sich deaktivieren. Ich verwende eine reduzierte Version.

Ich kann auf die Transparenz- und Animationseffekte verzichten und deaktiviere sie daher. Diese Einstellungen sind vor allem für altere Systeme, mit weniger Grafikrechenpower relevant.
Auch hier deaktivere ich, auf was ich verzichten kann.